Ultraschall
Die Therapie durch Ultraschall ist ein Teilbereich der physikalischen Therapie, bei welcher Schmerzlinderung und eine Anregung der Selbstheilungskräfte durch den Einsatz von Ultraschall erfolgt. Zusammen mit der Therapie durch Reizstrom zählt die Ultraschalltherapie zu den bekannten und oft angewandten Therapiearten der physikalischen Therapien, wobei die Ultraschalltherapie aufgrund ihrer durchaus vielschichtigen Wirkungsweise auch der Mechanotherapie zugeordnet werden kann. Bei der Ultraschalltherapie werden mechanische Schwingungen in einem Bereich von mehr als zwanzig Kilohertz angewandt, wobei es im Allgemeinen üblich ist, die Frequenz des Ultraschalls in einem Bereich zwischen 0,8 und drei Megahertz anzusiedeln.
Der Ultraschall selbst wird über einen Schallkopf appliziert und zum Zweck der besseren Aufnahme der Schwingungen durch den Körper wird zwischen Schallkopf und Köperoberfläche ein Kontaktgel auf der zu behandelnden Stelle aufgetragen. Danach wird der Schallkopf mit kreisenden Bewegungen über die erkrankte Stelle geführt, wobei der Schall entweder kontinuierlich oder auch in einzelnen Impulsen abgegeben werden kann. Dabei zeigt der pulsierende Schall eine geringere Wärmeeinwirkung.
Die Dauer der Behandlung ist unterschiedlich und hängt von der individuellen Erkrankung ab, in der Regel dauert eine Ultraschallbehandlung pro Areal zwischen einer und zwei Minuten, wobei der Zeitraum bei chronischen Erkrankungen auch deutlich länger sein kann. Es wird im Allgemeinen zudem empfohlen, pro Behandlungseinheit nicht mehr als drei Areale zu behandeln.
Zentrale Wirkung und Anwendungsbereiche der Ultraschalltherapie
Diese Therapieform zeichnet sich vor allem durch zwei hauptsächliche Wirkungsweisen aus, nämlich die mechanischen und die thermischen Effekte. Die mechanischen Effekte beziehen sich vor allem auf die Schwingungen und Vibrationen des Ultraschalls, durch welche im erkrankten Gewebe eine Kompression sowie eine Ausdehnung erreicht wird.
Die so erzeugten Druckschwankungen innerhalb des Gewebes werden als sogenannte Mikromassagen verstanden, die sich positiv auf verschiedene Krankheitsbilder auswirken können. Der thermische Effekt hängt direkt mit dem mechanischen Effekt zusammen, da durch die zuvor erläuterten Mikromassagen natürlich auch Reibungsenergie erzeugt wird, und diese Energie führt zur Entstehung von Reibungswärme. Eine Kombination dieser beiden Effekte kann zu einer Reihe von körperlichen Reaktionen führen, die sich ausgesprochen positiv auf verschiedene Krankheitsbilder auswirken können. So kommt es bei der Ultraschalltherapie zu einer Förderung der Durchblutung, einer Entspannung der Muskeln, einer verbesserten Durchlässigkeit von Flüssigkeiten und Gasen durch die Zellmembran, einer Steigerung der Regenerationsfähigkeit des Gewebes und schließlich auch zu einer Linderung verschiedener Schmerzen.
Die Ultraschalltherapie wird vor allem im Bereich der schmerzenden Erkrankungen von Muskeln und Sehnen, bei Verspannungen, Reizungen der Gelenke, Frakturen, aber auch bei Verklebungen von Gewebe und im Speziellen bei verklebtem Narbengewebe gerne angewandt. Vor allem der positive Einfluss auf den Heilungsprozess bei Frakturen ist wissenschaftlich untersucht und belegt.
Es gibt jedoch auch Bereiche, bei denen von einer Behandlung mit Ultraschall abgesehen werden sollte. Dies ist vor allem bei Patienten der Fall, die sich einer Strahlentherapie unterziehen müssen sowie bei all jenen, die unter einer Blutgerinnungsstörung, Gefäßerkrankungen, Tumoren, Metastasen und akuten fiebrigen Erkrankungen leiden. Auch Patienten mit einem Gelenksersatz aus Polyethylen dürfen nicht mit Ultraschall behandelt werden.