Thermotherapie
Keep warm and get healthy
Wärme spendet Energie, Wärme heilt, Wärme macht glücklich. Dies ist wohl mit ein Grund dafür, dass die Behandlungsmethode der Wärmetherapie zu den ältesten medizinischen Verfahren weltweit gehört. Kalte Wintertage laden dazu ein, sich mit einer Wärmeflasche unter die Decke zu kuscheln, ein Glas warmer Kakao oder heißer Tee griffbereit – das Wissen um die heilsame Kraft der Wärme ist in unserem Bewusstsein tief verankert – bei Nacken- und Rückenschmerzen, Zerrungen sowie Kopf- und Gliederschmerzen verlangt er automatisch nach Wärme.
In Europa ist die verbreitetste Art der therapeutischen Anwendung von Wärme die Kneipp Therapie, bei der Schmerzen und Erkrankungen dadurch behandelt und geheilt werden, dass die Patienten in wechselnder Abfolge mit sehr Kaltem und sehr Warmem konfrontiert werden. Die heilende Kraft der Wärme kann insbesondere bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, Nackenschmerzen, Gelenksbeschwerden und chronischen Kreuzschmerzen angewandt werden, ihre Anwendungsbereiche gliedern sich in: Schmerzlinderung, durchblutungsverbessernde Wirkungsweisen, Muskelentspannung und Verbesserung der Dehnbarkeit des Bindegewebes. In der Sportmedizin werden vor allem Überlastungsschäden (die vor allem auf Grund von Muskelzerrungen entstehen) und Gelenkverzerrungen mit Heilwärme behoben und kuriert.
Die heilende Kraft der Wärme
In der Praxis werden bei der lokalen Anwendung erwärmbare Trägerstoffe nach dem Erhitzen auf den Körper aufgebracht. Dabei handelt es sich etwa um Wärmepflaster, erwärmbare Körner- oder Geleekissen sowie Salben, die auf der Haut aufgetragen heiß werden. Möchte man den ganzen Körper behandeln, so kann dies durch heiße Stein-Massagen, Saunabesuche oder Wärmezellentherapien erfolgen. Natürlich erfolgt die Wärmetherapie nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Heiße Tees und Speisen, die in vielen Fällen scharfe, wärmende Kräuter enthalten, werden bei der Wärmetherapie ebenfalls herangezogen.
TIPP: Wärmetherapie ist einfacher in den Alltag zu integrieren, als es den Anschein haben mag. Mit dem regelmäßigen Gang in die Sauna oder dem Besuch eines Bikram Yoga Studios (in dem Yoga bei einer Temperatur von ca. 40 Grad praktiziert wird), kann man die wohltuenden und gesundheitsfördernden Ergebnisse leicht in seinen Alltag integrieren. In Kombination mit Kältetherapie, dem Wechselbad zwischen kalt und warm, stärkt man nachweislich sein Immunsystem und schmeichelt der Haut.
Short Cut
Die Wärmetherapie kurz und bündig:
- Schmerzbehandlung durch Wärme kann auf verschiedene Arten erfolgen: Wärmepflaster, Heißluft, Ultraschallbehandlungen, Infrarot, Wärmepackungen, Massagen mit heißen Steinen und Paraffinbäder zählen zu den bekanntesten Anwendungen der Wärmetherapie.
- Zur äußeren Anwendung kombiniert man im Idealfall auch Wärmetherapie aus dem Inneren, mit heißen Tees und wärmenden Speisen.
- Zusätzlich kann man sein Immunsystem und sein Wohlbefinden mit einhergehender Kältetherapie verbessern.
- Nicht zu empfehlen ist die Wärmetherapie bei Entzündungen (wie entzündlichem Rheuma) sowie bei akuten Erkrankungen mit körpereigener Wärmeentwicklung wie bei Fieber.
Konträr zur Wärmetherapie spricht man, wie bereits erwähnt, von der so genannten Kältetherapie!
Die Kombination von Kaltem und Warmen
Kälte benötigt der Körper vor allem dann, wenn er unter Verbrennungen leidet, hier kann man sich im Allgemeinen auf die Signale und Zeichen seines Körpers verlassen. Eiswickel, Eismanschetten und Eiskompressen sind hier vorrangig zu verwenden. Die lokale Kryochirurgie bezeichnet jedoch jene Verfahrensweise, bei der Gefriertechniken zum Einsatz kommen, die die Zerstörung krankhaft veränderten Gewebes bewirken. Tumore und Warzen, Narbengewebe und andere Gewebserkrankungen können durch große Kälte behandelt werden.
Beide Arten der Therapie, sowohl Wärme- als auch Kältetherapie, werden vorbereitend und ergänzend für die weitere physiotherapeutische Behandlung durchgeführt.