Kryotherapie

Die Kryotherapie arbeitet mit dem Einsatz von Kälte zu therapeutischen Zwecken. Dabei kann die Kryotherapie auf unterschiedliche Art angewandt werden, denn sie ist zum einen bei akuten Problemen äußerst effektiv, erzielt zum anderen aber auch bei langwierigen und chronischen Erkrankungen durchaus gute Resultate. Dabei wirkt die Kryotherapie vor allem schmerzlindernd, entzündungshemmend, abschwellend und entspannend für die Muskeln. In vielen Fällen wird eine solche Kältebehandlung in Kombination mit einer Krankengymnastik verordnet, sie findet in der Physiotherapie aber auch darüber hinaus vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.

So wirkt die Kryotherapie

Wie bereits erwähnt, geht es bei dieser Kältetherapie in erster Linie darum, dem Körper an ausgewählten Stellen gezielt Wärme zu entziehen, um so eine bestimmte Wirkung zu erreichen. Denn wenn die Körpertemperatur absinkt, verlangsamen sich dadurch auch entzündliche Prozesse, da die sogenannten Entzündungsmediatoren, wie zum Beispiel Bradikinin oder Serotonin, durch die sinkende Durchblutung gehemmt werden. Die Wirkung der Kryotherapie hängt im Wesentlichen davon ab, wie lange der Kältereiz auf die Muskulatur und die Haut einwirkt. Wenn nur eine kurzzeitige Kühlung von maximal fünf Minuten erfolgt, so wirkt dies in erster Linie schmerzlindernd, dauert die Kühlung länger an, also etwa bis zu zwölf Minuten, so wirkt diese zudem auch entzündungshemmend. Bei einer längeren Abkühlung wird zudem die Phase der Erschlaffung der Muskeln verlängert, weshalb diese Form der Behandlung in einem solchen Fall auch zur Lösung von Verspannungen und Krämpfen in den Muskeln führt. Kurze Kältereize führen im Gegenzug zu einer Aktivierung der Muskeltätigkeit. Die Schmerzempfindlichkeit nimmt durch die Kälte aufgrund der verlangsamten Geschwindigkeit der Nervenleitungen für Schmerzreize ab, was sich vor allem bei akuten Problemen als hervorragende Behandlungsmethode erweist. Auch auf die Gefäße wirkt die Kältetherapie ein, denn diese verengen sich aufgrund der Kälteeinwirkung und verringern so die Blutzirkulation, was sich positiv auf den Abfluss von Ödemen auswirkt. Die Kryotherapie kommt, wie bereits erwähnt, oft nach Unfällen, bei Prellungen, Quetschungen und Verstauchungen zum Einsatz, doch daneben gibt es noch zahlreiche weitere Einsatzbereiche. Denn auch bei rheumatischen Erkrankungen mit einhergehenden Entzündungen, bestimmten Autoimmunerkrankungen und Erkrankungen des Bindegewebes lassen sich mit der Kryotherapie Erfolge erzielen. Zudem kann die Kältetherapie auch ausgesprochen förderlich auf verschiedene krankengymnastische Übungen wirken, weshalb sie des Öfteren auch damit kombiniert wird.

In welchen Fällen von einer Kryotherapie abgesehen werden sollte

Trotz ihrer zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, gibt es durchaus auch Patienten, bei denen diese Therapie aufgrund ihres Zustandes nicht durchgeführt werden darf. So sollte diese Therapie nicht bei Patienten gewählt werden, die an peripheren Durchblutungsstörungen, einer Kälteantikörpererkrankung, einer Entzündung der Gefäße sowie an Lymphödemen oder einer arteriellen Durchblutungsstörung leiden. Auch bei etwaigen Sensibilitätsstörungen, lokalen Erfrierungen, Gefäßkrämpfen und einer Störung der Nieren- oder auch Blasenfunktion muss eine Alternative zur Kryotherapie gefunden werden.